Klimaplan Hessen
Klimaschutz ist Zukunftssicherung
Extreme Wetterereignisse wie Hitze oder Starkregen nehmen auch in Hessen spürbar zu. Die Zeit drängt: Im Dezember 2015 beschloss die UN-Weltklimakonferenz in Paris das internationale Klimaabkommen. Darin bekennen sich die unterzeichnenden Staaten dazu, die globale Erderwärmung möglichst auf 1,5 bis maximal 2 Grad zu begrenzen. Dieses Ziel ist jedoch nur erreichbar, wenn alle dazu beitragen – auf internationaler und nationaler, auf Landes- und kommunaler Ebene.
Die Hessische Landesregierung hat das Ziel gesetzt, bis 2045 Klimaneutralität für Hessen zu erreichen. Der Klimaplan Hessen setzt den Rahmen, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen. Darin sind 90 Maßnahmen enthalten, die bis 2030 umgesetzt werden müssen, damit die Klimaziele des Landes erreicht werden können.
Die Maßnahmen wurden durch die hessischen Ressorts gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Fachkonsortium und im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitet. Der Klimaplan Hessen ist eine Weiterentwicklung des Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025 (IKSP 2025).
Klimaplan Hessen: Handlungsfelder
Der ambitionierte Maßnahmenkatalog des Klimaplans Hessen verteilt sich auf ein umfassendes Spektrum von zehn Handlungsfeldern. Bis 2030 müssen sie umgesetzt werden, um das Ziel eines klimaneutralen Hessen im Jahr 2045 zu erreichen.
Energie
Der Ausbau erneuerbarer Energien wird vorangetrieben, alternative Energieträger werden entwickelt und Zukunftstechnologien gefördert – dabei bleibt eine zuverlässige Energieversorgung gewährleistet.
Gebäude und Stadt
Städte und Gemeinden müssen gegenüber extremen Wetterbedingungen widerstandsfähiger werden. Das erfordert, vorsorglich zu handeln und nachhaltige Entwicklungen zu fördern.
Gesundheit und Bevölkerungsschutz
Das Gesundheitswesen muss wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung entwickeln. Konzepte zur Katastrophen-Vorsorge erfordern umfassende Vernetzung und das Einbeziehen erweiterter Fachexpertise.
Industrie
Die Industrie stellt auf klimafreundliche und klimaneutrale Prozesse um und reduziert Treibhausgasemissionen. Energieeffizienz und Ressourcenschonung werden gesteigert. Dialogformate und Anlaufstellen bieten dafür Unterstützung und Informationen.
Kreislaufwirtschaft
Die Reduzierung klimaschädlicher CO2-Emissionen und Schadstoffe, ein effizienterer Rohstoffverbrauch, die energetische Nutzung von Restabfällen und optimierte Materialkreisläufe steigern die Klimafreundlichkeit der Kreislaufwirtschaft nachhaltig.
Landnutzung
Stark klimaschädliche Emissionen bei der Nutztierhaltung sollen deutlich reduziert werden. Instrumente dazu sind unter anderem Beratung und Anreize zur Steigerung des Anteils von Ökolandbau.
Verkehr und Mobilität
Um den selbst gesetzten Anspruch „Vorreiter der Verkehrswende“ einzulösen, müssen unter anderem Anreize zur Nutzung von emissionsarmen Verkehrsmitteln, wie öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder Rad, gesetzt und Maßnahmen zur Steigerung ihrer Attraktivität ergriffen werden.
Bildung und Forschung
Bildung und Forschung sind Schlüsselbereiche, um Know-How und Problembewusstsein zu schaffen. Die Klimaforschung liefert die Basis für Entscheidungen. Klimabildung hilft dabei, zu klimafreundlichem Handeln zu motivieren.
Wasser
Aufgrund des Klimawandels und eines steigenden Bedarfs an der Ressource Wasser werden in Zukunft häufiger Konflikte zwischen verschiedenen Nutzungen auftreten. Ihnen ist durch die Entwicklung vorausschauender Strategien für die Wassernutzung wirkungsvoll zu begegnen.
Übergeordnet
Klimaschutz sowie Klimawandelanpassung sind gesetzlich und in Förderprogrammen zu stärken; die Landesverwaltung wird klimaneutral gestellt.