Vier Patenschaften für Artenvielfalt
Artenpatenschaft fledermausfreundliches Betriebsgelände
Das große Flattern: Hessische Betriebe machen mit beim Schutz der Fledermäuse
Viele Fledermausarten sind bei uns selten geworden. Sie pflanzen sich nur langsam fort: die meisten gebären jedes Jahr nur ein Junges – dafür können sie recht alt werden.
Von den etwa zwanzig heimischen Fledermausarten nutzen mehrere Gebäude als Quartiere – bei weitem nicht nur alte Gemäuer. So lange Ritzen und Spalten an Dächern oder hinter Fassadenverkleidungen vorhanden sind, spielt das Alter der Gebäude keine Rolle. In sogenannten „Wochenstuben“ leben oft größere Gruppen von Fledermaus-Weibchen zur gemeinsamen Aufzucht der Jungtiere.
Unter den etwa zwanzig heimischen Fledermausarten gibt es mehrere, die menschliche Gebäude als Quartiere nutzen. Dies sind entgegen verbreiteter Vorurteile keineswegs alte Gemäuer. Es sind Baulichkeiten jeder Art, sofern sie nur Ritzen und Spalten an Dächern oder hinter Fassadenverkleidungen aufweisen, hinter denen sich die Tiere verstecken können. In sogenannten „Wochenstuben“ leben oft größere Gruppen von Fledermaus-Weibchen zur gemeinsamen Jungenaufzucht.
Gerade Zwerg- und Breitflügelfledermäuse bevorzugen Gebäude; dort genügen ihnen Spalten und Hohlräume von nur zwei Zentimeter Breite, um sich wohlzufühlen. Mehr dazu erfahren Sie in der Broschüre auf Seite 11. Solche Gebäudemerkmale spielen im Lebenszyklus der Fledermäuse eine wichtige Rolle – und sie lassen sich leicht erhalten oder schaffen.
Artenpatenschaft vogelfreundliches Betriebsgelände
Gemeinsam unter einem Dach: Hessische Betriebe machen mit beim Vogelschutz
Wir müssen nicht mehr unbedingt aufs Land, um Vögel in der Natur zu erleben! Auch urbane Räume wurden und werden immer intensiver von Vögeln als Lebensraum genutzt. Denn das Vogelleben ist in der Stadt mitunter leichter als auf dem Land. In punkto Artenvielfalt rangieren Städte weit oben.
Zudem sind viele hessische Städte „ergrünt“. Wald, Park- und Grünanlagen sowie Gärten sind auch für die Menschen in der Stadt wichtige Rückzugs- und Erholungsräume. Auch viele (Vogel-)Arten fanden als Siedlungsfolger im menschlichen Lebensumfeld neue Lebensmöglichkeiten. Bei vielen Arten kommt das im Namen zum Ausdruck. Sie belegen, dass diese Arten schon lange Haus und Hof mit Menschen teilen: Hausrotschwanz und Turmfalke, Mauersegler (Haussegler), Mehlschwalbe (Hausschwalbe) oder Dohle (Turmrabe).
Gebäude werden von zahlreichen Vogelarten als (Teil-)Lebensräume genutzt. Je nach Alter, Architektur und verwendeten Baumaterialien können Bauwerke durchaus als Felsbrutplatz-Ersatz für Vögel dienen. Gerade in Städten sorgen aber auch großflächig verspiegelte Glasfassaden (Anflugverluste), die energetische Sanierung von Gebäuden (Brutplatzverlust) oder auch eine naturferne Gestaltung von Freiflächen (Versiegelung) für Probleme. Welche Arten bei uns vor allem an Gebäuden und deren Umfeld vorkommen, erfahren Sie in unserer Broschüre ab Seite 19.
Artenpatenschaft insektenreiches Betriebsgelände
Artenreich und bunt: Hessische Unternehmen machen mit beim Schutz von Bienen und anderen Insekten
Über 80 Prozent unserer Kultur- und Wildpflanzen benötigen eine Fremdbestäubung, um sich fortzupflanzen und Früchte zu tragen. Diese Aufgabe erfüllen im wesentlichen Bienen – ihr Schutz ist daher entscheidend, um die Erfüllung dieser buchstäblich lebensnotwendigen Aufgabe sicherzustellen. Von mehr als 20.000 Bienenarten weltweit sind in Deutschland rund 560 heimisch. Die Wissenschaft schätzt, dass bestäubende Insekten weltweit eine Wirtschaftsleistung von 153 Milliarden Euro erbringen.
Artenpatenschaft amphibienfreundliches Betriebsgelände
Kröten und Molche schützen: Hessische Tagebaubetreiber machen mit beim Schutz von Amphibien
Die Rohstoffgewinnung schafft Strukturen, die für das Überleben vieler Amphibienarten in Hessen herausragende Bedeutung hat. Denn in aktiven und ehemaligen hessischen Gewinnungsstätten für Steine, Kies, Sand und Ton finden einige früher verbreitete Amphibienarten inzwischen ihr letztes Refugium:
Geburtshelferkröte
Sie lebt in Hessen fast ausschließlich in in Betrieb befindlichen oder aufgelassenen Steinbrüchen. Sie braucht felsig-steinige Landlebensräume und verschwindet, sobald diese Flächen zuwachsen; mit Blick auf das Laichgewässer ist die Art anspruchslos.
Gelbbauchunken, Kreuzkröten und Wechselkröten
Diese Arten schätzen zum Laichen möglichst frisch entstandene, stark besonnte Kleingewässer (zum Beispiel Radspuren, Restwasserlöcher, Tümpel). Nur dann sind Fressfeinde wie Molche oder Libellenlarven noch nicht vor Ort und die Kaulquappen haben eine Chance sich zu entwickeln.
Laubfrosch, Kammmolch und die Wasserfrösche
Sie bevorzugen etwas ältere Gewässer mit bereits vorhandenen Ufer- und Wasserpflanzen und sowie sonnigen, flachen Uferbereichen.