NEWSLETTER JULI 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
über das positive Feedback zu unserem umgestalteten Newsletter haben wir uns sehr gefreut und bedanken uns herzlich für die Anregungen!
In dieser Ausgabe finden Sie wieder viele interessante Neuigkeiten von Akteurinnen und Akteuren aus Hessen, aus der NHS und über Hessen hinaus. Lassen Sie sich unter anderem von den Aktionen des Bürgernetzwerks Staufenberg inspirieren oder werden Sie aktiv – wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Sommer nachhaltig gestalten können.
Auch bei diesem Newsletter freuen wir uns sehr über Feedback. Bei tollen Vorschlägen und spannenden Ideen heißt es daher wieder: Gern her damit!
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!
Ihre Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen
AKTUELLES
Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts
Ende April veröffentlichte das Bundesverfassungsgericht dessen weitreichendes Urteil zu den Verfassungsbeschwerden mehrerer Klimaschützerinnen und Klimaschützer gegen das deutsche Klimaschutzgesetz. Darin erklärt es die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klima-Abkommens letztlich für verfassungsrechtlich verbindlich und verpflichtet die Bundesregierung zu Nachbesserungen, da das Gesetz aus dem Jahr 2019 die Freiheitsrechte künftiger Generationen bedrohe und somit in Teilen verfassungswidrig sei. Erfolgreich geklagt hatten vor allem junge Menschen, die dabei von mehreren Umweltverbänden unterstützt wurden.
Im Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts wurde das verfassungsrechtliche Klimaschutzziel in Artikel 20a des Grundgesetzes dahingehend konkretisiert, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur dem sogenannten „Paris-Ziel“ entsprechend auf deutlich unter 2 Grad Celsius und möglichst auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Das deutsche Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2019 ist somit in Teilen nicht mit den Grundrechten vereinbar. Die Richterinnen und Richter argumentieren, dass darin ausreichende Vorgaben für die Minderung der CO2-Emissionen ab dem Jahr 2031 fehlen, wodurch die Gefahren des Klimawandels und eine radikale Reduktionslast auf die Zeiträume danach und damit zulasten der jüngeren Generation verschoben werden würden. Zur Wahrung grundrechtlich gesicherter Freiheit hätte der Gesetzgeber Vorkehrungen treffen müssen.
Bundestag und Bundesrat hatten Ende 2019 dem Klimapaket der Bundesregierung zugestimmt, nachdem Bund und Länder noch Kompromisse ausgehandelt hatten. Wesentlicher Punkt ist das Klimaschutzgesetz. Es legt für einzelne Bereiche wie Verkehr, Landwirtschaft oder Gebäude fest, wie viel Treibhausgas sie in welchem Jahr ausstoßen dürfen. Der Gesetzgeber hat nun bis Ende 2022 Zeit, die im Klimaschutzgesetz festgelegten Minderungsziele der Treibhausgasemissionen ab 2031 besser zu regeln.
Landesinitiative bike+business: Gemeinsam in die Pedale treten
Mit der im April gestarteten Initiative bike+business unterstützt das Land Hessen Unternehmen bei der betrieblichen Radverkehrsförderung. Ziel ist es, noch mehr Menschen für das Radfahren zur Arbeit sowie im Alltag zu begeistern. Zu den Angeboten der Initiative gehören die zeitweise Anmietung von Pedelecs und E-Lastenrädern, die Zertifizierung als fahrradfreundlicher Arbeitgeber, individuelle Beratung oder auch Materialien für die Unternehmen – und das alles gratis. Besonders engagierte Unternehmen haben außerdem Aussicht auf den bike+business Award. Zur Pressemitteilung…
Sport und die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung – Wie gehört das zusammen?
Wie hängen Sport und die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung zusammen? Welchen Beitrag kann Sport leisten, um an der Umsetzung der 17 Ziele mitzuwirken? RENN.west fokussiert in der Kampagne „Ziele brauchen Taten – Sport im Westen“ auf diese Fragen.
„Ziel der Kampagne ist es, Sport als 'Kitt der Gesellschaft' zu nutzen, um möglichst viele Menschen zu erreichen und für das Gemeinschaftswerk nachhaltige Entwicklung zu begeistern“, so Klaus Reuter, Konsortialführer von RENN.west, der Regionalen Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien in unserer Region. Über das positiv besetzte Thema Sport soll ein Zugang zum Thema Nachhaltigkeit geschaffen werden. Teil der Kampagne sind unter anderem Konferenzen und Clips mit prominenten Sportlerinnen und Sportlern zu den 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung, ergänzt durch konstruktiv-kritische Interviews mit ausgewählten Sportlerinnen und Sportlern der RENN.west Region und neuen Materialien. Im Kontext der Kampagne wurden auch drei Online-Tools zur spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema entwickelt, zum Beispiel der Wirkel.
Etwa neun Millionen Menschen sind in der Region RENN.west (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen) in 35.000 Sportvereinen aktiv. Jeder und jede zweite Jugendliche betreibt Sport in einem Verein und wöchentlich fiebern zahllose Fans bei Sportereignissen mit. Gerade auch jetzt zum Start der Fußballeuropameisterschaft, möchte RENN.west diese dynamische und begeisterungsfähige Zielgruppe mit der Kampagne „Ziele brauchen Taten – Sport im Westen“ zu den vielen Aspekten des Themas Nachhaltigkeit erreichen. Mit einer Auftaktkonferenz am 28.4.2021 startete die Kampagne zunächst mit einem breiten Austausch und der Auseinandersetzung zu Nachhaltigkeit mit Vereinen, Verbänden und Dachorganisationen des deutschen Sports der RENN.west Region. Die Konferenz hat gezeigt: Es gibt vielfältigste Möglichkeiten, Nachhaltigkeit im Sport direkt zu stärken. Genau das will RENN.west bewusst machen und weitere Anregungen geben. Die Themen für Sportverbände und -vereine gehen dabei von praktischen Fragen zu Lieferketten für Sportgeräte und -bekleidung über Energieverbräuche der Sportstätten und Mobilitätskonzepte bei Großveranstaltungen bis hin zum Leben und Vermitteln ganz zentraler gesellschaftlicher Werte. In Interviews zur Kampagne, geführt von Sportjournalist und Moderator Arnd Zeigler, werden beispielsweise Themen wie Inklusion und Anti-Rassismus im Sport, Menschenrechte, Klimaschutz oder Geschlechtergerechtigkeit aufgegriffen. Die auf der Auftaktkonferenz im April identifizierten Themenfelder und Herausforderungen zu den 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung im Sport sollen nun auf einer Zukunftskonferenz am 04.10.2021 aufgegriffen werden. Im Fokus stehen dabei dieses Mal vor allem gute Praxis- und Lösungsansätze. Für eine möglichst große Breitenwirksamkeit steht RENN.west auch mit zahlreichen Sportverbänden der RENN.west-Region im Kontakt und Austausch, so sind zum Beispiel der Deutsch Olympische Sportbund (DOSB), der Deutsche Fußballbund (DFB) und die Landessportbünde bereits seit der Auftaktkonferenz mit an Bord.
Begleitend dazu bieten verschiedene spannende digitale Angebote wichtiges Hintergrundwissen zu Nachhaltigkeit in der Region West. Diese sind nutzbar zur Einbindung in Halbzeitpausen, in Stadien oder zum Beispiel zur Thematisierung der 17 Ziele (SDGs) in Vereinsversammlungen. So geben die 17 kurzen Clips mit bekannten Sportlerinnen und Sportlern der RENN.west-Region Einblick in die Inhalte und Themen der 17 Ziele sowie ihrer Verknüpfung zum Sport. Ein erster Clip zu SDG 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institution“ mit Fechterin Leonie Ebert, gerade aktuell für Olympia nominiert, ist bereits auf dem YouTube Kanal von RENN.west veröffentlicht. Weitere Clips folgen in Kürze.
Und die Kampagnen-Homepage hält noch mehr bereit: Interaktive Grafiken und spannende Informationsmaterialien geben Einblick in Nachhaltigkeitsprozesse der Länder der RENN.west-Region. Ein weiteres besonderes Highlight ist der im Kontext der Kampagne entwickelte Wirkel. Ein Online-Tool, das wie eine App aufs Handy geladen werden kann und die 17 Ziele interaktiv vermittelt. Er richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, jung und alt. Sein Ziel: Sportgruppen als auch alle weiteren Gruppen und Einzelpersonen im Freizeitbereich motivieren, sich spielerisch mit den 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung auseinanderzusetzen. Dafür hält er allerhand Aufgaben, Missionen und Ideen bereit, wie die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung ganz selbstverständlich Teil des Alltags werden können. Besonderer Clou: Im Wirkel kann man Gruppen gründen und sich durch den gegenseitigen Einblick in den Punktestand zu den 17 Zielen gegenseitig motivieren, am Ball zu bleiben und gezielt gemeinsam aktiv zu werden.
Im Sinne des sportlichen Grundsatzes für Erfolg im Sport: „Trainieren, besser werden und Spaß daran haben!“ lädt RENN.west dazu ein, die insgesamt drei kostenlosen Online-Tools und Spiele zur Vermittlung der 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung im Verein, in Gruppen und Veranstaltungen auszuprobieren und zu nutzen. Jede und Jeder kann direkt loslegen. Die Tools sind selbsterklärend.
Noch eine besondere Einladung an Sie: Alle, die sich mit Anderen in einer Gruppe in der App messen, selbst aber noch keine Gruppe erstellen möchten, können auf Wunsch in die Gruppe „ZieleBrauchenTaten“ eingeladen werden. Senden Sie hierfür einfach Ihren im Wirkel bei Registrierung festgelegten Nicknamen mit dem Stichwort „ZieleBrauchenTaten“ per E-Mail an jennifer.gatzke@anu-hessen.de. Sie erhalten dann in Ihrer Wirkel-App die Einladung zum Gruppenbeitritt. Frau Gatzke und Herr Mathar von RENN.west in Hessen wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und freuen sich über Feedback und Ideen zu Kooperationsmöglichkeiten zu den drei Tools.
Mehr Informationen rund um die neue Kampagne „Ziele brauchen Taten – Sport im Westen“ erfahren Sie unter www.ziele-brauchen-taten.de.
Gastbeitrag von Jennifer Gatzke, RENN.west
Einweg-Plastik-Frei in der EU
Trinkhalme, Geschirr, Wattestäbchen und To-go-Becher aus Einwegplastik sind ab dem 3. Juli 2021 in der Europäischen Union verboten. Das heißt, dass Wegwerfplastikprodukte nicht mehr in der EU produziert und in den Handel gebracht werden dürfen, vorhandene Ware im Handel kann allerdings noch abverkauft werden. Ein Exportverbot für schwer recycelbare Kunststoffabfälle gibt es bereits seit dem 1. Januar 2021. Zudem hat die Bundesregierung weitere Maßnahmen wie eine bessere Kennzeichnung von Einweg- oder Mehrwegflaschen, eine Pfandpflicht sowie einen vorgeschriebenen Recycling-Anteil in Einweg-Getränkeflaschen auf den Weg gebracht. Laut Bundesumweltministerium werden allein in Deutschland stündlich etwa 320.000 Einweg-Becher für heiße Getränke verbraucht.
ENGAGIERTES HESSEN
Nachhaltige Projekte anstoßen und durchführen
Engagierte Menschen aus dem mittelhessischen Staufenberg vernetzen sich seit 2019 im „Bürgernetzwerk Staufenberg – nachhaltig!“ und unterstützen sich hier gegenseitig bei der Umsetzung nachhaltiger Ideen. In den monatlichen – zurzeit virtuellen – Treffen der Initiative tauschen sich Bürgerinnen und Bürger aus und planen gemeinsam neue Projekte. Dazu gehören beispielsweise Workshops oder auch Aktionstage wie das gemeinsame Müllsammeln.
Die Ideen der Bürgerinitiative für mehr Nachhaltigkeit sind vielfältig: Am ersten Samstag im Monat sammeln die Staufenbergerinnen und Staufenberger vormittags für eine Stunde den Müll, der sich in öffentlichen Bereichen befindet. Am 18.09. ist eine große Müllsammelaktion im Fluss „Lumda“ geplant. Um weniger Abfall zu produzieren und die Umwelt zu entlasten, gibt es Tausch-Angebote für Weihnachtsdekoration, Saatgut und bald auch Kleidung. Im Schaukasten der Stadthalle stellt das Netzwerk aktuell „Informationen zum Thema Müll“ vor. Eine Arbeitsgruppe sammelt Kerzenwachsreste und gibt diese zum Recycling an eine Kerzenmanufaktur. Der Schulgarten der Grundschule Treis wird zu einem naturnahen Garten umgestaltet und mit Erdbeeren und Kartoffeln bepflanzt. Im Herbst werden Obstbäume zur freien Ernte gekennzeichnet, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Die Kids-Gruppe „SnaK“ hat sogar einen eigenen Podcast – in der ersten Folge geht es um Unverpacktes in Staufenberg. Hören Sie mal rein und lassen sich inspirieren!
Auf unserer interaktiven Übersichtskarte finden Sie weitere nachhaltige Projekte, Maßnahmen und Initiativen aus dem ganzen Land.
Wenn Sie für ein nachhaltiges Hessen aktiv sind oder jemanden mit einem spannenden Projekt kennen, dann senden Sie uns hierzu gerne eine E-Mail zu. Ihre Vorschläge nehmen wir gerne in einer der nächsten Newsletter-Ausgaben mit auf.
NEUES AUS DER NHS
Jugend gestaltet Zukunft: Hessischer Partizipationspreis 2021
Für mehr gesellschaftliche Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen schreibt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration auch in diesem Jahr den Hessischen Partizipationspreis für Kinder und Jugendliche aus. Mit dem Preis würdigt und fördert die Hessische Landesregierung das Engagement junger Menschen bei der Mitgestaltung und Weiterentwicklung unserer Lebenswelt mit bis zu 10.000 Euro. Bewerbungsfrist ist der 3. August 2021.
Die Pandemie stellt insbesondere für junge Menschen eine große Herausforderung dar. Deshalb möchte sie die Hessische Landesregierung dazu ermutigen, neue Ideen und Perspektiven für ein gesellschaftliches Miteinander zu entwickeln und sich zu engagieren.
Gesucht werden Projekte, bei denen sich Kinder und Jugendliche mit ihren Ideen, Vorstellungen oder Forderungen aktiv einbringen. Preiswürdige Themen können beispielsweise die Einführung eines Jugendforums, die Mitwirkung bei der Gestaltung von Sport- und Spielplätzen oder die Durchführung bestimmter Veranstaltungen sein – also von jungen Menschen aktiv geleistete Beiträge zu einer kinder-, jugend- und familienfreundlichen Umwelt.
Partizipation gewinnt!
Die Bewerbungsfrist endet am 3. August 2021.
Zur Website gelangen Sie hier: www.partizipationspreis.hessen.de
Hier geht es zur Broschüre
„100 nachhaltige Bauernhöfe“ – Neues Projekt mit Vorbildfunktion
Diskussionen um Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind derzeit in aller Munde. Die Landwirtschaft nimmt in vielen dieser Diskussionen eine zentrale Rolle ein. Somit werden gesellschaftlich wie auch politisch Forderungen nach einer besonders „nachhaltigen Landwirtschaft“ immer lauter.
Viele Landwirtinnen und Landwirte haben ihre Produktionsmethoden und Managementsysteme bereits im Sinne der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – ausgerichtet und immer mehr Betriebe wollen diesen Weg zukünftig beschreiten.
Genau an dieser Stelle knüpft das Förderprojekt „100 nachhaltige Bauernhöfe“ an. Ziel des Projektes ist es, landwirtschaftliche Betriebe (inkl. Garten- und Weinbau) auf ihrem Weg hin zu einer nachhaltigen, krisenfesten und somit zukunftsorientierten Landwirtschaft zu unterstützen. Besonders vorbildliche Management- und Produktionssysteme sollen durch das Projekt stärker in das Blickfeld der Gesellschaft gerückt werden. Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte erhalten eine betriebsindividuelle Nachhaltigkeitsberatung durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), Zugang zu einem praxisorientierten Fortbildungsangebot, Zugang zu einem Netzwerk engagierter landwirtschaftlicher Betriebe sowie finanzielle Unterstützung für die Umsetzung öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen.
Zwischen 2021 und 2023 werden 100 hessische Betriebe die Möglichkeit erhalten, mit dem LLH zusammenzuarbeiten um die Projektziele öffentlichkeitswirksam umzusetzen.
Die Auswahl der teilnehmenden Betriebe beruht auf einem Kriterienkatalog, der in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachdisziplinen im LLH und im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) entwickelt wurde und sich an den drei Säulen der Nachhaltigkeit orientiert.
So finden sich Kriterien aus dem sozialen Bereich (z. B. offene Kommunikation zwischen Projektteilnehmenden, gesellschaftliches Engagement, Fort- und Weiterbildung), dem Bereich Ökologie (z. B. Klimaschutz und Klimaanpassung, Düngemanagement) und Ökonomie (z. B. regionale Vermarktungswege, Kooperationen zwischen den Betrieben) in diesem Kriterienkatalog wieder. Einzelne Kriterien zur Auswahl der „100 nachhaltigen Bauernhöfe“ lassen sich den Zielen der hessischen Nachhaltigkeitsstrategie (z. B. „Transparenz und Verantwortung über die gesamte Wertschöpfungskette“, „lebenslanges Lernen“, „Lebensräume und Ökosysteme erhalten“ und „sauberes Grundwasser“) zuordnen.
Wenn wir Ihr Interesse wecken konnten und Sie mehr über das Projekt und dessen Fortgang erfahren möchten, schauen Sie gerne unter https://llh.hessen.de/nachhaltig vorbei. Im Projektverlauf können Sie sich über die teilnehmenden Betriebe, ihre Produktions- und Managementpraktiken und nicht zuletzt ihr Produktangebot informieren.
Hessisches Bündnis für Nachhaltigkeit: 3. Sitzung im April
Unter dem Vorsitz von Umweltministerin Priska Hinz kamen die rund 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Vereinen, Kirchen und Gewerkschaften für das jährlich stattfindende Hessische Bündnis für Nachhaltigkeit zusammen. Sie beschlossen im Rahmen einer virtuellen Sitzung die Weiterentwicklung zum Leitbild der hessischen Nachhaltigkeitsstrategie sowie den neuen Schwerpunkt „Nachhaltige Entwicklung in Kommunen“.
Bildung ist der Schlüssel – Meilenstein Weltkonferenz in Berlin und Runder Tisch BNE als Motor für Hessen
Die großen Zukunftsaufgaben sind die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens und das Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Das Ziel lautet „Transformation der Gesellschaft“. Wie kann alles, was damit zusammenhängt, weltweit erreicht werden? Bildung ist der Schlüssel! Und zwar eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), bei der Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellungen und Motivation in eine Gestaltungskompetenz münden, die für einen gerechteren und nachhaltigeren Kurs der Welt notwendig ist.
Aufbauend auf der UN-Dekade BNE von 2004 bis 2015 und dem Weltaktionsprogramm BNE von 2015 bis 2019 ist jetzt ein aktualisierter Rahmenplan „ESD for 2030 Roadmap“ für die Umsetzung von BNE bis 2030 zur Erreichung der Agenda 2030 auf den Weg gebracht worden. Berlin war vom 17. bis 19. Mai 2021 Gastgeber der UNESCO-Weltkonferenz zum Start des neuen Aktionsprogrammes BNE 2030 (ESD for 2030). Die bereits für 2020 geplante Konferenz konnte jetzt im virtuellen Format stattfinden. Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie Fachleute aus der ganzen Welt sind in Berlin zusammengekommen und liefern neue Impulse, um BNE in Bildungspolitik und -praxis weiter zu stärken und eine strategische Ausgestaltung zu begleiten.
Die neue ESD for 2030 Roadmap (nur in englischer Sprache, anknüpfend an die Roadmap 2015–2019) ist Rahmen und Fahrplan für die Umsetzung in den nächsten 10 Jahren, um BNE-Maßnahmen in den Bereichen Politik, Transformation von Lern- und Lehrumgebungen, Kompetenzentwicklung von Lehrenden, Stärkung der Jugend und lokales Handeln zu mobilisieren.
BNE ist darüber hinaus bereits in der Agenda 2030 explizit verankert. In Deutschland wird BNE auf der Grundlage des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung (NAP) umgesetzt. Hier knüpft der Runde Tisch (RT) BNE in Hessen mit seiner Arbeit an. Das Gremium tagt unter dem Dach der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Der RT BNE ist ressortübergreifend angelegt und beteiligt in Hessen für Bildung wichtige Akteurinnen und Akteure, Institutionen und Organisationen. Neben Informations- und Erfahrungsaustausch ist die Implementierung von BNE in allen Bildungsbereichen das gemeinsame Ziel. Die Mitglieder des RT wirken hierfür in ihrem jeweiligen Umfeld und als Gremium. Der Nationale Aktionsplan BNE dient dem RT BNE als Orientierung für seine Arbeit. Dabei werden in den Sitzungen die verschiedenen Bildungsbereiche des NAP mit ihrem aktuellen Entwicklungsstand aufgerufen und weitere wesentliche Umsetzungsschritte in den Blick genommen.
In der Sitzung vom 4. Mai 2021 hat das Hessische Kultusministerium den Stand in seinem Bereich vorgestellt. Als Meilensteine für das bisher Erreichte können genannt werden: Aufnahme der BNE in das Hessische Schulgesetz (§6, Absatz 4), umfangreiche BNE-Darstellung auf dem Hessischen Bildungsserver, BNE-Qualifizierung von hessischen Lehrkräften über pädagogische Tage und verschiedene Fortbildungsformate wie auch beim großen schulischen BNE Kongress im Oktober 2020, UNESCO-Zertifikate für Studienseminare usw. Darüber hinaus befinden sich etliche Maßnahmen in der Umsetzung, z. B. Erarbeitung eines Leitfadens BNE in der Schule, Zukunftskongress für Schülerinnen und Schüler – geplant für Herbst 2021, Entwicklung der Studienseminare im Sinne eines Whole Institution Approaches oder die Entwicklung einer BNE-Bildungslandschaft mit Schwerpunkt global-politischer Entwicklung.
Beispiele für langfristige Aufgaben sind die Evaluation der BNE Implementierung in die Curricula oder die Verstetigung von Partnerschaften der hessischen Bildungsinstitutionen. Weitere und ausführliche Informationen hierzu kann man dem Protokoll der 14. Sitzung Runder Tisch BNE vom 4. Mai 2021 entnehmen. Ebenfalls lesenswert ist die im Rahmen der UNESCO Weltkonferenz verabschiedete „Berliner Erklärung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
GEWUSST WIE!
Den Sommer nachhaltig verbringen
Die Temperaturen steigen und das schöne Wetter macht Lust auf Urlaub. Doch wie kann man die freien Tage unter den aktuellen Bedingungen nachhaltig und erholsam verbringen? Wir stellen acht Tipps vor, mit denen Sie die warmen Tage genießen können – ob Zuhause oder etwas weiter weg.
- Nachhaltiger Urlaub beginnt schon bei der Planung: Die An- und Abreise macht den größten Anteil der CO2-Bilanz eines Urlaubs aus, deshalb ist ein längerer Urlaub klimaschonender als mehrere Kurztrips. Wenn Sie einige Wochen nicht Zuhause sind, können Sie Strom sparen und bei allen elektronischen Geräten den Stecker ziehen.
- Das Flugzeug ist das mit Abstand klimaschädlichste Verkehrsmittel. Deshalb sollten Sie bei Reisezielen, die in bis zu 800 Kilometer Entfernung liegen, am besten den Zug oder Reisebus nutzen. Falls der Urlaubsort weiter entfernt ist, können Sie auf verschiedenen Portalen den CO2-Ausstoß Ihres Fluges kompensieren.
- In Sachen Wasser-, Energie- und Müllverbrauch schneiden kleinere Pensionen und Ferienwohnungen meist deutlich besser ab als große Luxushotels. Besonders Ferienwohnungen, Campingplätze und Urlaub auf dem Bauernhof sind umwelt- sowie klimafreundlich und gerade zu Pandemiezeiten eine gute Wahl.
- Am besten für das Klima ist der Urlaub vor der eigenen Haustür: Während Corona haben viele Menschen bereits die schönen Ecken in ihrer Nähe erkundet. Nutzen auch Sie bei schönem Wetter zum Beispiel das Fahrrad für eine Tour oder einen Ausflug ins Grüne.
- Für die Getränke unterwegs sind Flaschen aus Glas oder Metall eine gute Alternative zum Plastikbehälter. Übrigens: An besonders heißen Tagen bleiben Wasser und Co. in der Metallflasche länger kalt als in Plastikflaschen.
- Unterwegs kommt irgendwann immer auch der Hunger dazu… Sorgen Sie mit einem Zero-Waste-Picknick vor und bringen Sie Ihr Essen in wiederverwendbaren Behältern mit. Die Leckereien schmecken vom eigenen oder auch von nachhaltigem Geschirr (zum Beispiel wiederverwendbar aus schnell nachwachsendem Bambus oder zum Wegwerfen aus kompostierbaren Palmblättern) gleich viel besser als von nicht-nachhaltigen Alternativen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass das Picknick am Ort Ihrer Wahl auch erlaubt ist – in Naturschutzgebieten oder denkmalgeschützten Parkanlagen ist picknicken oft nicht gestattet.
- Die Zutaten für Ihren Ausflug können Sie regional, biologisch und plastikfrei auf dem Markt oder direkt beim Bauernhof auf dem Weg kaufen, denn im Sommer sind leckere saisonale Obst- und Gemüsesorten aus der Region erhältlich.
- Für Daheim: Balkon oder Garten werden mit solarbetriebenen LED-Lichtern im Dunkeln schön und klimafreundlich beleuchtet und das Eis in der Waffel statt im Einweg-Plastikbecher ist besser für die Umwelt. Oder machen Sie Ihr Eis aus zum Beispiel aus gefrorenen Bananen im Mixer selbst und probieren Sie so ganz neue Eissorten aus!
NACHHALTIGKEIT ZUM ENTDECKEN
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