NEWSLETTER SEPTEMBER 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser Ausgabe erfahren Sie mehr über eine Schulstunde der ganz besonderen Art, welchen Beitrag die chemisch-pharmazeutische Branche zum Klimaschutz leistet und wie Sie Ihr Geld nachhaltig anlegen können.
Schauen Sie in unser neues Fachmagazin DurchblickN und lesen Sie, was Corona für unsere nachhaltige Entwicklung bedeutet.
Über Ihre Ideen, Vorschläge und Anregungen zum Newsletter freuen wir uns – melden Sie sich dazu gerne jederzeit bei uns.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre sowie beim Mit- und Nachmachen!
Ihre Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen
PS: In rund einem Jahr ist es soweit – am 29. September 2022 findet der 7. Hessische Tag der Nachhaltigkeit unter dem Motto „Nachhaltig. Bunt. Lebenswert. Aktiv Hessen gestalten.“ statt. Weitere Informationen zum Aktionstag folgen in Kürze.
AKTUELLES
Förderaufruf: Klimaschutz durch Radverkehr
Damit das Radfahren im Alltag, in der Freizeit sowie für den Liefer- und Transportverkehr attraktiver wird, unterstützt das Bundesumweltministerium modellhafte Projekte mit dem Förderaufruf „Klimaschutz durch Radverkehr“. Dabei werden Kombinationen aus längerfristigen Einzelmaßnahmen, die insgesamt zum Fahrradfahren animieren und die Radverkehrssituation verbessern, gefördert: Dazu zählen zum Beispiel sichere und neue Radwege, Stellplätze für Räder, Ladeplätze für Pedelecs und Lastenräder oder Lösungen für lokale Radverkehrsdienstleistungen.
Mehr als 300 hessische Klima-Kommunen
Von den 422 Gemeinden und 21 Landkreisen in Hessen engagieren sich bereits 304 als Klima-Kommunen – ein toller Erfolg! Sie bilden ein Bündnis hessischer Städte, Gemeinden und Landkreise für den Klimaschutz sowie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und starteten 2009 als ein Projekt der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Am 1. September 2021 fand die Preisverleihung des Wettbewerbs „So machen wir‘s“ der hessischen Klima-Kommunen statt. Ausgezeichnet wurden die besten Einreichungen in drei Kategorien.
Auf der Konferenz „Klima Kommunal“ ehrte Staatssekretär Oliver Conz die sechs Sieger-Kommunen und überreichte den Vertreterinnen und Vertretern Preisgelder in Höhe von insgesamt 60.000 Euro: „Wir wollen zeigen, dass das Leben mit Klimaschutz lebenswert ist. Gerade auf kommunaler Ebenen können wir viel bewegen und die Klima-Kommunen zeigen, wie es geht: Mit E-Carsharing-Angeboten werden klimafreundliche Mobilitätsangebote geschaffen, Dach- und Hausbegrünung verschaffen Kühlung im Sommer und Photovoltaik versorgt die Menschen sogar auf dem eigenen Balkon mit grünem Strom“.
In der Kategorie „Klimaschutz“ überzeugten die Städte Homberg (Efze) und Marburg sowie der Werra-Meißner-Kreis. Die Preise in der Kategorie „Klimaanpassung“ gingen an die Stadt Frankfurt und den Landkreis Hersfeld-Rotenburg. In der Sonderkategorie „Klimagerechte Kommunalplanung“ erhielt die Stadt Wetzlar eine Auszeichnung.
Deutscher Umweltpreis geht nach Hessen
Die Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt, Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, wird für ihre Spitzenforschung zur Bedeutung der biologischen Vielfalt für Erde und Mensch mit dem Deutschen Umweltpreis geehrt. Bereits zum 29. Mal verleiht die Deutsche Bundesstiftung Umwelt diese Auszeichnung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Deutschen Umweltpreis am 10. Oktober 2021 in Darmstadt.
„Der Kampf gegen das Artensterben gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir brauchen fundierte wissenschaftliche Grundlagen, damit es uns gelingt, die biologische Vielfalt zu erhalten. Ich freue mich daher, dass eine Forscherin in Hessen, die Direktorin des Senckenberg Forschungszentrums für Biodiversität und Klima, Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, für ihre herausragende Arbeit zum Erhalt der biologischen Vielfalt in diesem Jahr mit dem deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wird“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz anlässlich der Verkündung der diesjährigen Preisträgerin.
Mit der Vergabe des Preises zeichnet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt Einsatz und Leistungen aus, die entscheidend und in vorbildhafter Weise zu Schutz und Erhaltung der Umwelt beigetragen haben und künftig beitragen werden. Der mit 500.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zwischen Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese und dem weltweit anerkannten Moorforscher der Universität Greifswald, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten, geteilt.
Förderung für hessische Gaststätten im ländlichen Raum
Besonders in den ländlichen Räumen sind Gaststätten für lebendige Ortskerne – als Treffpunkte, zur Belebung von Städten und Gemeinden sowie zur Stärkung der touristischen Infrastruktur – wichtig. Als Teil des Aktionsplans „Starkes Land – gutes Leben“ stellt die Hessische Landesregierung in den nächsten drei Jahren rund 10 Millionen Euro Landesmittel für Investitionen in Gaststätten aus dem ländlichen Raum bereit. Förderanträge hierfür können bis einschließlich 17. Oktober 2021 eingereicht werden.
ENGAGIERTES HESSEN
Responsible Care-Wettbewerb des VCI Hessen
Der Verband der Chemischen Industrie Hessen e. V. (VCI Hessen) ehrte im Juli die Gewinnerinnen und Gewinner des jährlich stattfindenden Responsible Care-Landeswettbewerbs. Aus den 21 Projekteinreichungen wählte eine Fachjury die Plätze eins bis drei aus: Mit dem umfangreichen Konzept „Klimaschutz mit ganzheitlichem Ansatz“ sicherte sich die DAW SE aus Ober-Ramstadt den ersten Platz. Die Klimaschutzstrategie 2025 spiegelt sich laut Jury in allen Bereichen des Unternehmens wider – firmenintern und in der Produktpalette. Den zweiten Platz belegte Infraserv GmbH & Co. Höchst KG mit dem Projekt „Nutzung von CO2 als Rohstoff für die chemische Industrie“, das zukunftsorientierte Lösungen schafft und zur Kreislaufwirtschaft beiträgt. Das nachhaltige Gebäude „Translational Science Center“ von Merck KGaA aus Darmstadt soll 2040 einen klimaneutralen Geschäftsbetrieb ermöglichen und belegte damit Platz drei.
Responsible Care ist eine weltweite Initiative der chemischen Industrie und steht für den erklärten Willen, verantwortlich zu handeln – und zwar unabhängig von gesetzlichen Vorgaben. Handlungsgrundlage sind die elf Leitlinien des deutschen Responsible-Care-Programms in den sechs Handlungsfeldern Produktverantwortung, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Anlagensicherheit und Gefahrenabwehr/Security, Transportsicherheit sowie Dialog. Responsible Care besteht in Deutschland bereits seit mehr als 30 Jahren. Mit der Initiative zeigen Unternehmen Produktverantwortung, schaffen mehr Sicherheit für Werke und Nachbarschaft, verbessern den Umwelt- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und tragen so zu mehr Nachhaltigkeit bei.
Gemeinsam mit dem Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V. (BAVC) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) engagiert sich der Verband der Chemischen Industrie in der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3. Responsible Care ist seit 2013 eine wichtige Säule dieser Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemie. Im Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem möchte Chemie3 Nachhaltigkeit in der chemisch-pharmazeutischen Industrie als Leitbild verankern.
NEUES AUS DER NHS
Neues Fachmagazin DurchblickN
Im Juli 2021 erschien die erste Ausgabe des neuen Fachmagazins DurchblickN der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen (NHS) zum Fokusthema „Corona und Nachhaltigkeit in Hessen“. Gemeinsam mit hessischen Gast-Autorinnen und -Autoren berichtet die NHS aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zur Corona-Pandemie und deren Einfluss auf nachhaltige Entwicklung. Außerdem wird der Blick in der Rubrik „Über den Tellerrand“ auf weitere spannende Themen – unter anderem auf vertikale Gärten in Bürogebäuden – geworfen.
Stöbern Sie ausführlich in dem Fachmagazin und erfahren Sie mehr darüber, wie ein funktionierendes Miteinander zu mehr Resilienz in Krisenzeiten beitragen kann oder wie sich hessische Unternehmen für Ressourcenschutz und nachhaltige Landbewirtschaftung einsetzen. Drei Menschen erzählen aus unterschiedlichen Blickwinkeln von ihrem Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung – dabei geht es um bürgerschaftliches Engagement, kritischen Zukunftsoptimismus und gerechte Teilhabe. Mit innovativen Ideen aus aller Welt wird zudem gezeigt: „Corona macht erfinderisch!“.
Bäume pflanzen für den Klimaschutz
Um gemeinsam ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen, hatte die CO2-neutrale Landesverwaltung am 6. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit zu einer landesweiten Baumpflanzaktion aufgerufen. Die CO2-neutrale Landesverwaltung übernahm dabei einen Kostenzuschuss von bis zu 1.000 Euro pro Pflanzung und Liegenschaft.
Nachahmung erwünscht!
Auftakt war die Pflanzung eines Amerikanischen Amberbaums auf dem Außengelände des Hessischen Ministeriums der Finanzen. Staatssekretär Dr. Martin Worms rief zu einer konzertierten Aktion auf, um zu zeigen, dass Klimaschutz auch in Zeiten der Corona-Pandemie wichtig ist und bei der Bewältigung der Aufgaben für eine CO2-neutrale Landesverwaltung gemeinsam gehandelt werden muss.
Etwa 30 Interessierte, darunter Finanzämter und Amtsgerichte, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung in Wiesbaden, die IT-Stelle der hessischen Justiz in Bad Vilbel, das Regierungspräsidium Gießen und das Hessische Ministerium des Innern und für Sport haben sich für Baumpflanzungen auf dem eigenen Gelände angemeldet. Die Sortenvielfalt reicht dabei von allgemein geläufigen Arten, wie Ahorn und Winterlinde, bis zu weniger bekannten Pflanzen, wie Blasenbaum, Wollapfel, Mehlbeere oder der Strauch der Sieben Söhne des Himmels. Unterstützung hinsichtlich Beratung und Auswahl von geeigneten „klimawandelresilienten“ Stadtbäumen bot das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) an.
Gastbeitrag von Susanne Stroh, CO2-neutrale Landesverwaltung
Foto: Michael Nickel von der Pflanzen-Forum GmbH aus Bodenheim hat die Pflanzung eines Amberbaums auf dem Außengelände des Hessischen Ministeriums der Finanzen (HMdF) vorbereitet. Silke Hartung, Susanne Stroh und Zentralabteilungsleiter Michael Hohmann (v.l.n.r.) des HMdF haben bei der Pflanzung selbst Hand angelegt.
Take over Umweltministerium
Der Aktionstag „Take over Umweltministerium – SchülerInnen an die Macht!“ fand am 15. Juli 2021 statt. Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Alsfeld verbrachten eine ganz besondere Schulstunde mit Oliver Conz, Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium. In einer exklusiven Fragerunde diskutierten die Jugendlichen mit dem Staatssekretär über das Thema Nachhaltigkeit.
Land Hessen fördert Klimalehrpfad
An vier interaktiven Stationen werden Kinder und Erwachsene entlang des Klimalehrpfads am Hof Armada zum Mitdenken, Nachforschen und Ausprobieren animiert. Im Fokus stehen dabei das Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Klima sowie Verbindungen zum persönlichen Alltag: Wie wirkt sich mein Lebensstil auf Umwelt und Klima aus? Welche Lösungen und Handlungsalternativen gibt es? Rhönschaf Betty, das Hofmaskottchen, präsentiert an jeder Station passende Klima-Tipps. Die Planung und Umsetzung des Rundwegs wurde aus Mitteln des Integrierten Hessischen Klimaschutzplans 2025 gefördert.
GEWUSST WIE!
Nachhaltig Geld anlegen
Sie möchten mit Ihrem Geld einen positiven Beitrag für die Umwelt, den Klimaschutz, soziale und ethische Interessen leisten? Mit den folgenden Tipps kommen Sie einer nachhaltigen Finanzanlage ein Stück näher.
- Bedarf klären: Wie bei jeder Entscheidung zu Geldanlagen sollten Sie zunächst klären, welche Bedürfnisse Sie in puncto Verfügbarkeit, Sicherheit und Rentabilität benötigen – je nachdem können für Sie Sparprodukte, Investmentfonds, Aktien, Anleihen oder Direktinvestments passender sein.
- Erwartungen bestimmen: Machen Sie sich bewusst, was Nachhaltigkeit für Sie persönlich bedeutet und welche Anlageprodukte Ihren Erwartungen entsprechen. Möchten Sie beispielsweise nicht in Branchen wie die Rüstungsindustrie investieren, sollen umfassendere Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden oder soll die Anlage eine klar messbare Wirkung haben?
- Informieren: Produkte sind unterschiedlich nachhaltig. Es gibt keine verbindlichen Kriterien für nachhaltige Geldanlagen – der Begriff ist weder geschützt noch bestehen Mindeststandards. Meist werden sogenannte ESG-Kriterien (Abkürzung für Environmental, Social, Governance; deutsch: Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) angewendet.
- Vergleichen: Es gibt unterschiedliche Anlageansätze wie Klassenbeste, Negativ- oder Positivkriterien. Bei Negativkriterien werden bestimmte Unternehmen oder Branchen ausgeschlossen (häufig: Produktion von Waffen, Tabak, Kohle oder Erdöl; Kinderarbeit). Bei Positivkriterien wird gezielt investiert, das heißt, das Geld fließt in nachhaltig wirtschaftende Branchen oder Unternehmen. Beim Ansatz der Klassenbesten werden keine Branchen von Beginn an ausgeschlossen, sondern Anlagemöglichkeiten ausgewählt, die innerhalb der Branche bezüglich Nachhaltigkeit besser abschneiden – so können beispielsweise auch Erdöl- oder Rüstungsindustrie als nachhaltige Geldanlage gelten.
- Kritisch hinterfragen: Nachhaltige Finanzanlagen sind gefragt – schauen Sie daher besonders genau hin und machen Sie sich bewusst, was Sie von einer nachhaltigen Anlage erwarten.
NACHHALTIGKEIT ZUM ENTDECKEN
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