Partner der Biologischen Vielfalt
Partnerunternehmen der Biologischen Vielfalt
Hier nachstehend aufgeführte Unternehmen sind aktive Arten-Paten und damit Partnerunternehmen der Biologischen Vielfalt. Sie wollen auch Arten-Pate werden? Erfahren Sie hier mehr!
Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD)
Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die Biodiversität – sowohl im Bereich der Betriebsgebäude und des -geländes als evtl. auch in der Fernwirkung der Produktionskette – in besonderer Weise bewusst zu machen.
Der EAD hat die Bedeutung des Themas Biodiversität erkannt und Massnahmen initiiert: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden begeistert und können sich während ihrer Arbeitszeit für Biodiversität engagieren. Außerdem werden betriebseigene Ressourcen (Fahrzeuge, Materialien etc.) aufgewendet, um die praktische Umsetzung zu gewährleisten. Über den Stand der Umsetzung wird in der Mitarbeiterzeitung aber auch über ein „Schwarzes Brett" berichtet. Regelmäßig werden Führungen über das Betriebsgelände angeboten. Zudem wird das Projekt „Biodiversität im Betrieb" der Öffentlichkeit am jährlichen Tag der offenen Tür des Betriebes, dem „EAD Umwelt- und Familientag", sowie am Tag der Nachhaltigkeit am 22.9. 2016 präsentiert. Geplant ist, einen Vortrag im Rahmen des „EAD-Kundenfocus 2016" zu halten, um u.U. andere Betriebe zur Nachahmung anzuregen. Beim Betriebszweig „Vivarium" werden Aktivitäten in Bezug auf die Förderung von Biodiversität verstärkt.
Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die Biodiversität – sowohl im Bereich der Betriebsgebäude und des -geländes als evtl. auch in der Fernwirkung der Produktionskette – in besonderer Weise bewusst zu machen.
Die Lochwald-Riednuss GbR ist ein landwirtschaftlicher Spezialbetrieb mit dem Ziel, die Wertschöpfungskette „Walnuss“ möglichst umfassend abzubilden. Dazu gehört die Produktion von Walnussbäumen in der Baumschule, sowie die Produktion, Aufbereitung und Verarbeitung von Walnüssen. Alle Produktionsbereiche einschließlich des forstwirtschaftlichen Betriebsteils, unterliegen seit 2015 der Kontrolle nach der VO(EG) Nr. 834/2007 (EG-Öko-Basisverordnung) und seit 2016 der Kontrolle nach den Richtlinien des Ökolandbauverbandes Naturland e.V.
Maßnahmen, die ergriffen wurden nicht nur um negative Auswirkungen zu reduzieren, sondern auch aktiv die Vielfalt der Arten und Lebensräume zu fördern:
- Anbringung von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse
- Erhalt einer Wildwiese
- Extensive Pflege von Flächen auf dem Betriebsgelände und Akzeptanz „wilder Ecken"
- Anlage einer auf Sandflächen angepassten Vegetationsfläche
- Nach- und Neueinsaat von Wegrändern mit blütenreichen Saatmischungen
- Unterstützung der Erstellung eines Konzeptes zur „Nachhaltigen, naturnahen Umgestaltung des Betriebsgeländes"
- Anlage eines Amphibien- und Reptilienbiotops
- Baumpflanzungen
- Information Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Betriebszweig „Vivarium" setzt ebenfalls diverse Massnahmen an einem anderen Betriebsstandort um (Lehrpfad, Nachzucht von Arten, Führungen, „wilde Ecken" etc. ), die gezielt ausgebaut werden.
Welche Artenpatenschaften wurden übernommen:
a) Vögel: durch die Anbringung von Nistkästen sowie die Anlage einer Wildwiese für den Futtererwerb. Weiterhin werden Flächen extensiv gepflegt und wilde Ecken akzeptiert.
b) Fledermäuse: Anbringung von Nisthilfen und Schaffung von Ritzen in einer Fassadenverkleidung
c) Blütenreiches Betriebsgelände: Erhaltung einer Wildwiese, Anlage einer auf Sandflächen angepassten Vegetationsfläche, Nach- und Neueinsaat von Straßenrändern mit blütenreichen Saatmischungen sowie die Beauftragung eines Konzeptes zur „Nachhaltigen, naturnahen Umgestaltung des Betriebsgeländes"
d) Amphibien: es sind bereits ein Stein- und Totholzhaufen angelegt worden, der sich in der Nähe von Gräben befindet, die zeitweilig mit Wasser gefüllt sind.
Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit naturschutzfachlich geschulten Mitarbeitern aus Ihrem Unternehmen, mit Naturschutzverbänden oder anderen Partnern umgesetzt wurden:
Der EAD hat zum einen von Anfang an (Januar 2016) Naturschutzverbände (NABU und Bund) und das Umweltamt der Stadt Darmstadt einbezogen, Zum anderen konnte der EAD auf für das Thema sensibilisierte Mitarbeiter zurückgreifen. Zum Personalpool gehört auch eine ausgebildete Diplom-Biologin, die die Maßnahmen betriebsintern koordiniert und diverse Mitarbeiter aus dem Bereich zoologischer Garten (Vivarium).
ENTEGA AG
Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die Biodiversität – sowohl im Bereich der Betriebsgebäude und des -geländes als evtl. auch in der Fernwirkung der Produktionskette – in besonderer Weise bewusst zu machen.
ENTEGA schafft Naturräume
Der ENTEGA-Konzern ist einer der größten Anbieter von Ökostrom und Ökogas. In Südhessen ist das Unternehmen zudem für die Energie- und Trinkwassernetze zuständig. Deshalb verfügt das Unternehmen über viele Anlagen mit Freiflächen. Hier liegt ein großes Potenzial für die Förderung der biologischen Vielfalt.
Deshalb hat das Unternehmen das Programm „ENTEGA schafft Naturräume“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, in den nächsten Jahren sukzessive Firmengelände ökologisch aufzuwerten. Mittels Führungen, Infotafeln und regelmäßigen Berichten in den internen Medien werden die Mitarbeiter*innen über die Maßnahmen informiert. Auch die breite Öffentlichkeit wird in Presseberichten und im Nachhaltigkeitsbericht sowie mittels Infotafeln über die Projekte informiert.
Welche Artenpatenschaften wurden übernommen:
Vögel: Pflanzung von heimischen Wildfruchthecken. Anbringen von Nistkästen, Anlage von Totholz- und Steinhaufen sowie Wildblumenwiesen für die Futtersuche. Stehenlassen von Wildstauden und Altgrasstreifen über den Winter. Anlage eines Versickerungsbeetes für Regenwasser mit Schilfbestand. Teich am Gebäude der Hauptverwaltung. Verzicht auf Pestizide.
Blütenreiches Betriebsgelände: Neuanlagen eines Wildstaudenbeetes sowie mehrerer Wildblumenwiesen mit heimischen Blühmischungen zur Schaffung eines lang andauernden Blühangebotes. Extensivierung der Pflege von bestehenden Rasenflächen durch maximal zweimalige Mahd und Stehenlassen von Altgrasinseln. Anlage von Sandflächen und Aufstellung von geeigneten Nisthilfen für Wildbienen. Pflanzung von heimischen Sträuchern und Bäumen als Nektar- und Pollenquelle. Verzicht auf Pestizide.
Amphibien: Anlage von mehreren Totholz- und Steinhaufen. Einer davon befindet sich in der Nähe eines Regenwasserversickerungsbeckens, das temporär mit Wasser gefüllt ist. Anlage einer stark besonnten, trockenen, sandigen oder kiesig-steinigen Fläche mit lückiger Vegetation (Magerrasen). Verzicht auf Pestizide.
Lochwald-Riednuss GbR
Die Winterveredlung (Okulation) der Walnussbäume ist eine Technik, die nur noch wenige Betriebe in Deutschland praktizieren. Die besondere Herausforderung ist auch hier, auf Wuchsstoffe und Fungizide zu verzichten. Wir arbeiten an der Weiterentwicklung unserer Veredlungstechnik, die ohne umweltschädliche Betriebsstoffe auskommt und verringern bzw. vermeiden so umweltschädliche Einflüsse.
Walnüsse lassen sich in intensiv bewirtschafteten Plantagen produzieren, die einen sehr geringen Wert für die Biodiversität haben oder sich sogar schädlich auf die Biodiversität auswirken. Der Einsatz von Insektiziden und Fungiziden ist in Intensivplantagen ebenso unvermeidlich, wie die Bodenbehandlung mit Herbiziden vor der Ernte zur Vereinfachung des Maschineneinsatzes üblich ist. Eine wirtschaftlich gute Alternative bietet die extensive Walnussproduktion, bei der Großbäume im Weitverband auf artenreichen Wiesen gepflanzt werden. Wir haben uns für dieses ökologische Produktionsmodell entschieden und bewirtschaften rund 10 ha Walnusswiesen nach entsprechenden Richtlinien.
Die Weiterverarbeitung der Walnüsse sowie der Nebenprodukte wie Walnussschalen und Presskuchen aus der Ölpressung ist ein zusätzlicher Betriebsteil, der sich im Aufbau befindet. Auch hier werden geschlossene Stoffkreisläufe und die Nutzbarmachung von Abfallprodukten die Auswirkungen unserer Walnussverarbeitung insbesondere auf Boden und Wasser auf ein Minimum reduzieren. Da unser Betriebsgelände im Außenbereich unserer Gemeinde ohne Anschluss an die Kanalisation liegt, haben wir diesbezüglich eine besondere Verantwortung.
In Ergänzung zu unserer Ökozertifizierung haben wir ein einfaches, betriebsinternes Biodiversitätsmonitoring mit 5 Indikatoren eingerichtet und können so die Auswirkungen der Bewirtschaftung unserer Betriebsflächen auf die Biodiversität verfolgen.
Maßnahmen, die ergriffen wurden nicht nur um negative Auswirkungen zu reduzieren, sondern auch aktiv die Vielfalt der Arten und Lebensräume zu fördern:
Die Förderung der Artenvielfalt und Lebensräume ist uns ein besonderes Anliegen. Wir haben unser Ziel, in den Jahren 2014 – 2017 mindestens 10.000 EUR in Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität zu investieren, bereits heute erreicht. Dazu gehören in erster Linie folgende Maßnahmen der Schaffung neuer Biotope sowie die Biotopflege auf unseren Betriebsflächen:
- Einrichtung einer 0,5 ha großen Sukzessionsfläche.
- Neuanpflanzung und Pflege von 30 Kopfweiden (Salix alba)
- Verzicht auf die Pflege von 400 lfd. m Entwässerungsgraben und damit Förderung von Vernässungsflächen (ca. 0,5 ha)
- Regenerierung eines 200 m langen Schilfrohr-Streifens (Phragmites communis)
- Pflege einer 400 m langen Baumhecke
- Neupflanzung von insgesamt 2 km Hainbuchen
Weitere Maßnahmen sind nachfolgend beschrieben.
Welche Artenpatenschaften wurden übernommen:
Artenpatenschaft „Vogelfreundliches Betriebsgelände“
Vögel suchen nicht selten die Nähe von Gebäuden um Nistplätze oder Futterquellen ausfindig zu machen. Potenziell stellen Gebäude und auch mehr oder weniger genutzte Flächen des Betriebsgeländes geeigneten Lebensraum für viele Vogelarten dar. Zugleich sind sie aber auch ein Gefahrenraum, wenn Gebäude und Gelände nicht vogelgerecht gestaltet sind.
Aussiedlerhöfe sind in einer strukturarmen Agrarlandschaft ein wichtiger Anziehungspunkt für Singvögel. Moderne Spezialbetriebe bieten allerdings immer weniger artgerechten Lebensraum. Eine gezielt vogelfreundliche Gestaltung des Betriebsgeländes ist eine Chance für viele Vogelarten.
Unser Ziel ist es, unsere Gebäude und das zugehörige Betriebsgelände so zu gestalten, dass Nahrungs- und Nistmöglichkeiten für verschiedene Singvogelarten geboten werden. Zugleich sollen tödliche Vogelfallen, wie z.B. spiegelnde Glasflächen oder Einschlupfe ohne Ausgang entschärft bzw. beseitigt werden.
Folgende Maßnahmen sind bereits teilweise durchgeführt bzw. in Planung:
- Pflanzung von 30 Stück Dorngehölzen und Beerensträuchern als Nistgehölze und Nahrungsspender (Neuntöter, beerenfressende Vogelarten)
- Anlage eines insektenfreundlichen Staudengartens (30 qm)
- Fassadenbegrünung (100 qm)
- Pflege von kleineren Freiflächen (100 qm) für die Insektenjagd von Bach- und Schafstelze
- Schaffung und Erhalt von sog. Lerchenfenstern, die sich als Brutplätze für Feldlerchen eignen
- Anbringung von Nisthilfen für Haus- und Feldsperling, Star, Rauch- und Mehlschwalbe, Steinkauz, Haus- und Gartenrotschwanz, Blaumeise, Weißstorch
- Schließung/Verbauung von Einschlupfen in Gebäudeteile, aus denen es keinen Ausgang mehr gibt
- Verklebung von etwa 30 qm Glasflächen am Gebäude mit geeigneten Folien (Vermeidung von Scheibenopfern / Vogelschlag)
Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit naturschutzfachlich geschulten Mitarbeitern aus Ihrem Unternehmen, mit Naturschutzverbänden oder anderen Partnern umgesetzt wurden:
Beide Gesellschafter der Lochwald-Riednuss GbR sind als Land- und Forstwirte naturschutzfachlich aus- und fortgebildet und haben hauptberuflich über mehr als 10 Jahre Erfahrungen im Biodiversitätsschutz.
Unsere Maßnahmen zur Förderung des Echten Haarstrangs (s.o.) erfolgen in Kooperation und mit Unterstützung der Stadt Riedstadt sowie einem Projekt der Professur für Landschaftsökologie und Landschaftspflege der Justus-von-Liebig-Universität Gießen (Dr. Tobias Donath – jetzt Christian-Albrechts-Universität Kiel)
RÖHRIG granit®GmbH
Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die Biodiversität – sowohl im Bereich der Betriebsgebäude und des -geländes als evtl. auch in der Fernwirkung der Produktionskette – in besonderer Weise bewusst zu machen.
Die Firma Röhrig granit GmbH gewinnt aus insgesamt drei Steinbrüchen Granit bzw. roten Gneis. Der Fokus der Kommunikation wird auf die Chancen, die sich durch die Veränderung des Lebensraumtyps und den damit verbundenen Lebensmöglichkeiten für Pionierarten gelegt. Die Mitarbeiter sind angewiesen, sich aktiv an den Schutzmaßnahmen zu beteiligen und auf die Leitarten Gelbbauchunke, Uhu und Wanderfalke auch während des Betriebs zu achten und ggfs. Sofortmaßnahmen zu deren Schutz zu ergreifen.
Welche Artenpatenschaften wurden übernommen:
Die Gelbbauchunke findet als typische Bewohnerin dynamischer Lebensräume heutzutage fast ausschließlich Lebensraum in Rohstoffgewinnungsstätten. Die Firma Röhrig granit schafft durch gezieltes Anlegen und Absperren von Temporär-Gewässern sichere Lebens- und Entwicklungsräume um die bestehende Unkenpopulation zu schützen und zu stärken. Auf diese Weise konnte sich hier die größte südhessische Gelbbauchunkenpopulation entwickeln.
Der Uhu hat sich bereits vor ca. zwanzig Jahren im Steinbruch Gehrenberg angesiedelt. Sein Brutplatz wird jedes Jahr ermittelt und im Verlauf der Brutsaison beobachtet. Sprengungen dürfen zu dieser Zeit nicht in Horstnähe stattfinden. Die Mitarbeiter sind geschult und angehalten, auf Ästlinge und flügge Junguhus zu achten und sie ggfs. aus der Gefahrenzone von Baggern, Kippern etc. zu entfernen.
Ca. 600 m vom Uhuhorst entfernt im Steinbruch Lärche hat sich der Wanderfalke angesiedelt. Für ihn wurde ein Brutkasten installiert. Im Bereich seines Brutplatzes wird ebenfalls von Sprengungen abgesehen. Die Bruterfolge werden festgehalten.
Der Steinbruch Böllstein in Affhöllerbach beherbergt ebenfalls einen Uhu. Da hier nur geringe Mengen Roter Gneis gewonnen werden, beschränken sich die Schutzmaßnahmen auf ein jährliches Monitoring durch den NABU. Der Brutplatz befindet sich außerhalb der Abbauregion.
Amphibien:
Der Schutz der Gelbbauchunke wird eng durch das Gelbbauchunkenprojekt des NABU und des BfN betreut. Der Amphibienexperte D. Heinz vom NABU Hessen gibt hier Hilfestellung und Beratung bei der Neuanlage von Laichgewässern und führt das Monitoring durch.
Ein Mitarbeiter der Firma Röhrig granit, der im Bereich der Unkengewässer tätig ist, behält die Gewässer im Blick und füllt eigenverantwortlich bei Bedarf Wasser auf.
Greifvögel:
Untermauert von der im Jahr 2005 ersten in Deutschland unterzeichneten Vogelschutzvereinbarung in der Steine und Erden Branche, ist der Beauftragte der staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen/Rheinland-Pfalz und das Saarland für den Greifvogel- und Eulenschutz im Vorderen Odenwald (z.Z. P. Schabel) dazu ernannt, die Schutzmaßnahmen zu begleiten und das Monitoring durchzuführen.
Im Jahr 2015 wurde ein Kooperationsvertrag mit dem NABU Heppenheim unterzeichnet. Der NABU verpflichtet sich darin zu beratenden, unterstützenden und ausführenden Tätigkeiten. Die hierfür benötigten Mittel (Maschinenzeit, Arbeitskräfte, ggfs. Anschaffungen) stellt die Firma Röhrig.
Der Geschäftsleitung des familiengeführten Betriebs ist der Artenschutz ein persönliches Anliegen. Daher wurde Anfang 2016 eine Beauftragte für Umwelt- und Naturschutz eingestellt, die in enger Zusammenarbeit mit dem NABU sämtliche Maßnahmen und Monitorings koordiniert und dokumentiert. Das Engagement der Firma wurde bereits mit der Auszeichnung des Nachhaltigkeitspreises der deutschen Gesteinsindustrie in der Sonderkategorie „Biodiversität“ gewürdigt.
SOKA-BAU
Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die Biodiversität – sowohl im Bereich der Betriebsgebäude und des -geländes als evtl. auch in der Fernwirkung der Produktionskette – in besonderer Weise bewusst zu machen.
- Anbringen von Vogel-Nistkästen auf dem ganzen Areal
- Fledermaus-Nistkästen in einzelnen Bereichen
- Anlage eines Insekten- und Vogeltränke-Teichs
- Testen der Anlage einer Blühwiese auf einem der Hochdächer
- Ein Imker des benachbarten Umweltamtes hält auf unserem Gelände Stadtbienen (2 Völker)
Informationstafeln an den Biodiversitätsflächen fördern das Bewusstsein der Belegschaft für Maßnahmen der Biodiversität.
Seit drei Jahren veröffentlicht SOKA-BAU jährlich einen CSR-Bericht 2019. Der aktuelle Bericht widmet sich ausdrücklich dem Thema Biodiversität. SOKA-BAU ist eine Selbstverpflichtung eingegangen zur naturnahen Gestaltung des Firmengeländes im Zusammenhang mit dem Projekt LIFE BooGI-BOP.
Welche Artenpatenschaften wurden übernommen:
1. Blütenreiches Betriebsgelände
- Blühende Wiesen mit heimischen Blühmischungen angelegt
- Auf dem Unternehmensgelände sind heimische Bäume, Sträucher und bienenfreundliche Stauden gepflanzt
Bei einem Aktionstag im vergangenen Jahr wurden die Mitarbeiter über Bienen im allgemeinen und die Bienenvölker auf dem Betriebsgelände informiert („Bienenaktionstag mit Informationsstand 26.11.2019“)
In diesem Jahr Teilnahme am 6. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit zum Thema Biodiversität („Aktionstag zum Hessischen Tag der Nachhaltigkeit 2020“).
Mitarbeitern den Kauf von Honiggläser von Bienenvölkern auf dem Betriebsgelände ermöglicht (80 Gläser in 2019 und kommend 2020)
Kooperation mit Umweltamt der Landeshauptstadt Wiesbaden (z.B. gemeinsame Bienenaktion, Führungen im Frühjahr 2020)
2. Fledermäuse
- Förderung ausreichender Insektennahrung
- Nistkästen
Maßnahmen die in Zusammenarbeit mit naturschutzfachlich geschulten Mitarbeitern aus dem Unternehmen, mit Naturschutzverbänden oder anderen Partnern umgesetzt wurden:
Im Jahr 2019 wurde SOKA-BAU in Sachen Biodiversität vom Global Nature Fund (GNF), Internationale Stiftung für Umwelt und Natur, Radolfzell/Bodensee, beraten. Hierzu wurde ein umfassendes Gutachten erstellt. Die Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität werden dauerhaft von einem angestellten Landschaftsgärtnermeister durchgeführt und beständig weiterentwickelt. Außerdem ist SOKA-BAU seit Jahren Mitglied bei ÖKOPROFIT, dem Umweltberatungsprogramm der Stadt Wiesbaden.
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Kampagne „Wildes Hessen?! – Mehr Vielfalt in Garten, Dorf und Stadt"
Mit dem Urban-Gardening-Projekt „Essbare Siedlung" im Frankfurter Stadtteil Niederrad und den „Bienenweiden" in einer wachsenden Zahl hessischer Siedlungen setzt sich die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt bereits jetzt für den Schutz und Erhalt der Biologischen Vielfalt ein.
Erste Blühstreifen in Niederrad und Wiesbaden-Klarenthal
Die Übernahme der „Artenpatenschaft für blütenreiche Betriebsgelände" ist Bestandteil der in der Nachhaltigkeitsstrategie der Unternehmensgruppe festgelegten ökologischen Grundsätze zur Bewirtschaftung der Grünflächen. Vielfältiges Potenzial bieten vor allem die Quartiere von Nassauischer Heimstätte und Wohnstadt, wo idealerweise unter Einbeziehung der Mieter Blühstreifen mit heimischen Kräutern und Wildblumen angelegt werden können. Solche Flächen entstanden zum Beispiel vor einer Seniorenwohnanlage in Wiesbaden-Klarenthal, in Frankfurt und in Kassel. So finden Bienen und Hummeln bereits an mehreren Standorten ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot vor.
Nisthilfen für Mauersegler
Mit der voranschreitenden Dämmung von Wohngebäuden hat das Angebot an Nistplätzen für den Mauersegler in den letzten Jahren spürbar abgenommen. Das ist für die standorttreuen Vögel besonders dramatisch, weil die Paare über viele Jahre hinweg zu ihrer angestammten Bruthöhle zurückkehren. Künftig wird die Anbringung entsprechender Nistkästen ein regelmäßiger Bestandteil von Modernisierungen im Bestand der Unternehmensgruppe sein. Dieses Vorgehen wurde 2015 abgestimmt. Mit der Modernisierungsplanung 2016 werden im Rahmen der Teil- und Vollmodernisierung von 84 Bestandsgebäuden Nistplätze für rund 300 Mauerseglerpaare errichtet. Durch dieses systematische Vorgehen wird die Unternehmensgruppe innerhalb weniger Jahre zum Vorreiter unter den Wohnungsgesellschaften und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Umfeld der Siedlungen.
Welche Artenpatenschaften wurden übernommen:
a) Insekten wie Bienen und Hummeln durch Anlage von Blühstreifen mit artgerechten Futterpflanzen und Aufstellung von Insektenhotels
b) Heimische Obststräucher und Gartenkräuter durch Gestaltung von essbaren Siedlungen.
c) Mauersegler durch kontinuierliche Anbringung von Nisthilfen an Bestandsgebäuden im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen.
Maßnahmen werden durch einen eigenen Fachbereich „Freiflächenmanagement" mit ausgebildetem Fachpersonal geplant und koordiniert. Mitarbeiter dieses Fachbereichs werden durch Weiterbildungsmaßnahmen auch zum Thema Nachhaltigkeit und Biodiversität geschult.
Auswahl und Steuerung externer Dienstleister nach Kriterien von Nachhaltigkeit und Biodiversität.
Inanspruchnahme von fachlicher Beratung durch den NABU bei der Anbringung von Nisthilfen für Mauersegler.
Regelmäßiger Austausch mit Naturschutzverbänden wie dem BUND zum Thema Nisthilfen für Mauersegler und andere Mauerbrüter.