WILDES HESSEN?! – MEHR VIELFALT IN GARTEN, DORF UND STADT
Beitrag eines Nutzers
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Beschreibung
Ein frischer Wiesenstrauß- so duftet das Glück Überall sprießt frisches Grün aus der Erde. Endlich Frühling- ein Augenschmaus. Unseren Sinnen eröffnet die Natur eine neue Welt mit fröhlichen Farben und wohlbekannten Gerüchen. „Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren“, so heißt es bei Friedrich Schiller. Pflanzen waren und sind Nahrung, Heilmittel und stecken voller Geheimnisse. Wir begeben uns auf eine Entdeckungsreise und suchen die Weisheit der „Grünen Welt“. Für viele wuchert munter das „Unkraut“ und macht sich in unseren Gärten oder an Wegrändern heimisch. Hemmungslos entfaltet sich der Wildwuchs auf unseren gepflegten Rasen und Wiesen. Manche fassen ihn beim Schopf, reißen ihn aus oder rücken mit der Hacke zu Leibe. Unkraut jäten- welch lästige Arbeit. Jedoch ist dem mühseligen Zupfen durchaus Positives abzugewinnen. Denn was für viele ein Ärgernis, kann für andere ein echter Glücksfall sein. Das hutzlige Kräutermännchen mit seiner Kippe voller Pflanzen auf dem Rücken und die Hexe, die mit ihren Sprüchen versucht die Geister zu beschwören und Unheil abzuwenden oder Kindersegen heraufbeschwört, passt nicht mehr in unsere schnelllebige und bewegte Welt. Jedoch ist der Forschergeist des Menschen besonders aktiv, wenn es darum geht neue Medikamente gegen Krankheiten zu finden oder Mittel für die „ewige Jugend“, die uns einen Jungbrunnen bescheren. So experimentieren seit Urzeiten Heilkundige mit Wurzelextrakten, Rindensud und Teezubereitungen. Zu allen Zeiten hat der Mensch die Bedeutung der Heilpflanzen für die Gesundheit erkannt und die Wirkung genutzt. „Altmodische“ Kräutermittel können beleben, erfrischen, verleihen frohen Sinn und heiteres Gemüt und fördern und erhöhen das allgemeine Wohlbefinden. So heißt es in „Romeo und Julia“ (ein Klostergarten)von William Shakespeare: „ Muss ich dies Körbchen hier voll Kraut und Blumen lesen: voll Pflanzen gift’ger Art und diensam zum Genesen… An vielen Tugenden sind viele drunter reich, ganz ohne Wert nicht eins, doch keins dem anderen gleich. O, große Kräfte sind’s, weiß man sie recht zu pflegen, die Pflanzen, Kräuter, Stein in ihrem Inneren hegen…“ Mit wachsendem Wohlstand gerieten Gerichte aus der Kräuterküche in Vergangenheit. Inzwischen entdecken aber wieder mehr Menschen die Geschmacksvielfalt von Brennnessel, Löwenzahn und Co. und verwenden sie für bodenständige Gerichte und ausgefallene Kreationen. In den zarten Pflanzenteilen steckt so viel Kraft und beim Trinken eines Wald- und Wiesenblütentees wird diese spürbar. So haben unsere Pflanzen für Leib und Seele eine Menge zu bieten, dienen nicht nur zur Geschmacksverbesserung sondern auch zur Verträglichkeit, kurbeln unsere Lebenskräfte an und bringen unseren Organismus in Schwung. Das Riechen und Schmecken sind kleine Erlebnisse, die sich fest in unser Gedächtnis einprägen. Eine Wildkräuterwanderung bietet einen Einstieg, um bei Mutter Natur zu lernen. Was vorher nur „grün“ war und Unkraut, wird zu einem besonderen Wildkraut. Zur Freischießenszeit duftet die Natur so intensiv wie nie- wenn Holunder und Linde blühen, während das Fest vorbereitet wird. Seit Jahrhunderten leben wir im Einklang mit der Natur. Die Natur erschafft sich immer wieder neu. Wir gehen durch sie hindurch. Jeder sieht sie, doch wer kennt sie? Verändert sich die Natur, der Lebensraum von Pflanze und Tier von Freischießen zu Freischießen? Diese Frage habe ich mir gestellt und gebe nun auf den folgenden Seiten ein Bild der letzten sieben Jahre. Pflanzen sind Lebewesen und erobern mit viel Anpassungsfähigkeit ihren Lebensraum. Mythen und Märchen dichteten den blühenden Wiesen und Feldrainen geheimnisvolle Elfen und Wurzelmännchen an. Wanderer rasteten am lichten Laubwald, Verliebte schmusten zwischen Blatt- und Blütenkindern. Allwetterkräuter begleiten uns auf Schritt und Tritt und öffnen uns ein Tor zur Natur. Pflanzen lieben bestimmte Standorte und geben so Rückschlüsse auf Erde, Klima und Untergrund. Eine Wiese ist eine Augenweide. Die Pflanzen recken sich nach dem Licht, konkurrieren um jeden Sonnenstrahl, geben Lebenskraft. Bei der Lektüre von alten und neuen Kräuterbüchern zeigt sich die lange Geschichte der medizinischen Verwendung, ebenso wie die Quelle und Bedeutung für gesunde, nährstoffreiche und abwechslungsreiche Nahrungspflanzen. Sie bessern Befindlichkeitsstörungen von A- Appetitlosigkeit bis Z- Zahnfleischentzündung. Die Natur hat für jede Krankheit ein Kraut wachsen lassen. Die Pflanzen sind auch ein Magnet für Getier, erfüllt von Gesumme und Gezirpe und dienen als Futterplatz. Diese Schätze der Natur werden in diesem Büchlein vorgestellt. Lernen wir etwas über die Eigenschaften der Pflanzen, die uns umgeben. Unsere Natur, die uns helfen kann, Leib und Seele gesund zu halten und mit ihren Heil- und Würzkräften lässt sie uns neue Lebensfreude gewinnen. Nur wenige wissen, dass man die Pflanzen essen kann und sogar ungewöhnliche und gesunde Delikatessen sind. In der Natur liegt ein Wunder der Küche. Monika Volkmann
Kategorie
Beobachtungen unterwegs